Weltweiter Mittelstand zeigt sich mit Blick auf Wirtschaftsentwicklung skeptisch

  • Geopolitische Unsicherheit schmälert wirtschaftliche Aussichten
  • Nur 54 Prozent der deutschen KMU schätzen Lage als "gut" ein, im Vergleich zu 81 Prozent 2017
  • Steigende Kosten, staatliche Regulierung und Cashflow-Probleme stellen die drei größten Herausforderungen für KMU dar

Düsseldorf, 24. Oktober 2019 - Steigende Kosten sind die größte Herausforderung für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) weltweit. Dies geht aus dem neuesten Global Business Monitor des auf KMU spezialisierten Factoring-Anbieters Bibby Financial Services (BFS) und des weltweit führenden Warenkreditversicherers Euler Hermes hervor.

Die Ergebnisse der Studie, die auf einer Umfrage unter mehr als 2.300 KMU in 13 Ländern in Asien, Europa und Nordamerika basiert, zeigen, dass zwei Fünftel der Unternehmen (42 Prozent) steigende Betriebs- und Gesamtkosten als ihre größte Herausforderung betrachten. Staatliche Regulierung (36 Prozent) sowie Cashflow-Probleme (32 Prozent) wurden 2019 ebenfalls unter den Top-3-Herausforderungen genannt.

Trotz Sorgen bezüglich der Auswirkungen globaler Unsicherheiten gab fast die Hälfte der weltweit Befragten an, zu glauben, dass sich ihre Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten verbessern wird. Deutsche Mittelständler zeigten sich diesbezüglich weit weniger optimistisch. Hierzulande rechnen nur 17 Prozent mit einem Wachstum.

Andreas Dehlzeit, Geschäftsführer von Bibby Financial Services Deutschland, sagt: „Gerade im Vergleich zu den Ergebnissen unseres letzten KMU-Markt-Research 2017 zeigt sich, dass der deutsche Mittelstand weit weniger optimistisch in die Zukunft schaut als noch vor zwei Jahren. So schätzt nur noch etwas mehr als die Hälfte der Befragten die aktuelle wirtschaftliche Lage als „gut“ ein. Vor zwei Jahren waren es immerhin noch 81 Prozent.

Dazu trägt auch bei, dass sich die Folgen geopolitischer Ereignisse wie der Handelskrieg zwischen den USA und China oder der Brexit bereits erheblich auf die Kosten der Unternehmen auswirken. Diese Kostensteigerungen sind geradezu ansteckend, da die Lieferketten, in denen KMU tätig sind, oftmals eng miteinander verflochten sind. Letztendlich werden Unternehmen diese Kosten an ihre Kunden weitergeben müssen. Kurzfristig hat diese Situation aber vor allem negative Auswirkungen auf den Cashflow.“

Insgesamt zeigten sich KMU in Hongkong am stärksten um die Stabilität der Weltwirtschaft besorgt (70 Prozent). Deutlich optimistischer blicken Mittelständler aus der Slowakei in die Zukunft: Dort machen sich nur 39 Prozent der KMU diesbezüglich Sorgen.

Ludovic Subran, Global Chief Economist bei Euler Hermes, fügt hinzu: „Angesichts der gestiegenen Wahrscheinlichkeit für eine Rezession und des mit plus 2,4 Prozent voraussichtlich langsamsten Wachstums des weltweiten Bruttoinlandsprodukts seit 2009 im Jahr 2020 ist es umso wichtiger, dass KMU über leistungsfähige Zahlungskreise verfügen, um nicht pleite zu gehen. Es wird erwartet, dass 2020 die weltweiten Insolvenzen um acht Prozent und damit im vierten Jahr in Folge steigen werden. Dabei ist jeder vierte KMU-Konkurs auf eine Zahlungsunfähigkeit zurückzuführen.“

Der dritte Global Business Monitor seit 2016 zeigt, dass KMU, trotz eingetrübter Prognosen, weiterhin investieren wollen, um so wirtschaftliche Herausforderungen zu meistern. 85 Prozent gaben an, dass sie in den kommenden Monaten vor allem Investitionen in den Bereichen Vertrieb und Marketing, IT sowie in Mitarbeitertrainings planen.

24 Oktober 2019


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